Allein beim Anblick der Fahrzeugreihen war sich jeder, der mit seinem Suleica oder Orion nach Gut Büttnershof in Sachsen-Anhalt gekommen war, sicher, dass der Weg sich gelohnt hatte. 47 Suleica oder Orions standen malerisch zwischen den Bäumen des Gutsgartens verteilt.
Die größte Gruppe stellten die jüngsten: 13 Orion III, 5 Orion II und 9 Orion I waren angereist, zwei Orions hatten noch eine Suleica im Schlepp, drei weitere Suleicas erreichten mit anderen Zugpferden das ländliche Gut am linken Ufer der Elbe. Außerdem waren 8 Clubmitglieder auf Artfremden Fahrzeugen gekommen, wie zum Beispiel Teile-Papst Hermann Diehl dessen RMB eine praktische Heckgarage für die Gehhilfe hat. Mit sowas kann natürlich kein Orion aufwarten.
Orions III-Pilot André hat sich aber eine Alternative Lösung für seine alten Tage einfallen lassen: Er zieht eine kleine Garage hinterher in der sich noch sein Motorrrad aufhält. Gleichwohl kann man hier eine pfiffige Lösung für altersgerechtes Orion-Pilotieren abgucken!
Max Nickel hielt die Begrüßung knapp, dafür erzählte der Gutsherr umso mehr von der wechselhaften Geschichte des Gutes. Aber nicht lange nachdem das zweite Glas Rotkäppchensekt getrunken war sah man schon Feuerteufel Wolfgang Klein mit Schlapphut und Schubkarre die Holzscheite zur Feuerschale chauffieren und der Abend gehörte den gemütlichen Gesprächen.
Die Jahreshauptversammlang am Samstagmorgen brachte eine fast komplett erneuerte Führungsriege im SOC. Neuer Erster ist Ralf Holz, sein Stellvertreter ist Theo Börsting, Kassenchefin wird Uschi Kappertz. Die Schriftführerin blieb unverändert, weil sie noch nicht zur Wahl anstand. Elektromeister Sven Baumert wurde zum neuen Technikchef gewählt. Alle Kandidaten wurden einstimmig und in größter Harmonie gewählt. Zum Abschluss wurde dem scheidenden Vorstand Reinhold Beck und Max Nickels für ihr jahrzehntelanges Engagement für den SOC gedankt und ihre Verdienste ausdrücklich gewürdigt.
Der Nachmittag stand in Zeichen der Kutschfahrten durch die Elbauen. Die Planwagen waren bestens ausgestattet, harte Bänke, keine feste Verglasung aber dafür ausreichend Bier und Kurze für kleines Geld an Bord. So lässt sich die Natur der Elbtalauen vom Rotmilan bis zur Weißbuche besonders lehrreich genießen.
Der Samstagabend brachte ein gemeinsames Abendessen mit Hühnerfrikassee und Kartoffeln (!), ein Schöpfer auf den Teller und dann war man auch schon satt … Umso netter aber die Band, die im Anschluss vor dem Festzelt aufspielte. Das Trio aus Sängerin, Trommler und Gitarrist aus Stendal hatte Musik für jeden Geschmack zur Hand, es wurde viel getanzt und gerne immer wieder die gleiche Biersorte verkostet.
Am Sonntag zum Tag der offenen Tür trafen tatsächlich einige Besucher ein, denn die Lokalzeitung hatte den Besuch der Raumpatrouille Orion und ihrer angehängten Suleicas vermeldet. Bei bestem Wetter machte manch Orion-Pilot aber lieber ein Schläfchen im Liegestuhl oder einen Ausflug mit Fahrrad und/oder Paddelboot. Außerdem wurde die Besuchszeit natürlich von allen Mitgliedern zum gegenseitigen Knowhow-Transfer genutzt. Fahrradträger, Anhängerkupplung, Ersatzteilen, GFK-Reparaturen, Lackieren oder Nano-Versiegeln (egal, aber nicht zu lange warten), es gibt kaum ein Thema, über das sich Orion-Piloten nicht austauschen und gegenseitig mindestens ihrer Anteilnahme versichern können. Bis wieder der Schlapphut mit Wolfgang und der Schubkarre drunter zum Feuer rief.
Übrigens: Ältester Teilnehmer war Clemes Rintelen mit 87 Jahren, die weiteste Anreise hatten Uschi und Fred Kappertz aus Hochwald im Kanton Solothurn in der Schweiz.
Wenn es weitere Preise geben würde, so könnte man Jürgen für seine wunderschönen, liebevoll in hunderten Arbeitsstunden gefrästen und anschließend verchromten Türscharniere einen Schönheitspreis verleihen, Clemens Rintelen für sinnvolle Verwurzelung der Orion-Kultur in der Familie, dem neuen Mitglied Uwe einen für den hippiemäßigsten Auftritt und vielen anderen, die durch Brötchenausgabe, Putzen, Akkordeonspielen, Stromversorgung organisieren, Stühle schleppen, Witze erzählen zum Gelingen des Treffens beigetragen haben.
Das nächste Treffen wird der neue Vorstand eventuell in etwas veränderter Form veranstalten. Schauen wir mal, was Ralf und Co so für Ideen ausbrüten. Der Termin steht mindestens schon fest: Pfingsten 2019 (oder etwa nicht?).
Dagmar von der Müritz (Orion III)
Die Zahlen der Fahrzeuge sind nach besten Wissen und Gewissen erhoben. Evtl. war der eine oder andere zur Zählzeit schon weg oder noch nicht da. Bitte nicht verhauen, wenn was nicht perfekt stimmt.